3. Euro Junior Masters in Freiburg

Fortsetzung vom Samstag…

Pünktlich um neun Uhr konnte Oberschiedsrichter Patrick LeBars die Viertelfinalspiele anpfeifen. Jetzt durfte ohne Zeitbegrenzung gespielt werden. Aber beide Spiele der Franzosen waren nach 20 Minuten beendet. Team 1 erteilte dem DPV-Team eine 13:0 Lektion und Team 2 siegte gegen Hessen 13:2. Die Franzosen machten es sich im Schatten der Bäume bequem. Wesentlich zäher verliefen die beiden restlichen Begegnungen. Team Freiburg, das am Samstag nur gegen die Franzosen eine Niederlage einstecken mussten, trafen auf BaWü 1 und mussten sich zu 8 geschlagen geben. Das längste Spiel, auch wenn das Ergebnis 13:6 dies nicht vermuten lässt, war Schweiz 1 gegen BaWü 2. Punkt um Punkt setzte sich BaWü ab, die Schweizer, die am Vortag ebenfalls überzeugten, kamen einfach nicht richtig ins Spiel. So kam es, dass sich für das Halbfinale zwei Teams aus Frankreich und aus BaWü qualifiziert haben.

Bild oben: Auf einen Blick, wer stets die Nase vorn hat…

Unterstützung bei der Berichterstattung und Ansprechperson für interessierte Zuschauer an der Einschreibung – Dominik Eschbach.

Um die Spannung noch zu erhöhen, wurden wie bei internationalen Events üblich, die Teamchefs zur Auslosung gerufen. Was viele hofften passierte dann auch, die beiden französischen Teams und die beiden BaWü-Teams treffen aufeinander. Das wird bestimmt zwei tolle Begegnungen geben.

Nach dem Viertelfinale des EuroJuniorMasters geht es weiter im ‚Tir Individuel‘:

Als Erster geht der amtierende Weltmeister gegen den Schweizer Yannick Bégue auf die Anlage. Von Anfang an lässt der junge Franzose nichts anbrennen, trotzdem ist auch hier wieder festzustellen, dass im direkten Vergleich gegeneinander die erreichten Punkte nicht so hoch sind wie bei der Vorrunde. Die Zuschauer kamen voll auf Ihre Kosten. Immerhin umsäumten das Terrain rund 200 begeisterte Zuschauer, selbst die Glocken vom Freiburger Münster schickten einen Gruß herüber. Mit 28 zu 22 qualifizierte sich Kevin Malbec für das Finale.

Das zweite Halbfinale bestreiten Dylan Rocher und der zweifache BW-Landesmeister Jannik Schaake. Der Franzose beginnt souverän mit einem „sur place“ und lässt drei weitere Treffer folgen. Doch Yannick zeigt sich davon unbeeindruckt und setzt einen Treffer nach dem anderen. Mitte des Wettbewerbs gelingt es ihm sogar, den starken Franzosen sichtlich unter Druck zu setzen. Vor der letzten Runde (Sauschuss) führt der erst 14 Jahre alte Franzose denkbar knapp mit 34:31. Die Spannung könnte nicht größer sein, denn vor dem letzten Schuss ist noch alles offen. Entsprechend dem hohen Niveau beenden beide Tireure den Wettbewerb mit einem Sautreffer auf 9,50m. Die Zuschauer sahen ein begeisterndes Halbfinale, indem sich der Franzose Dylan Rocher mit 44:41 gegen Jannik Schaake durchsetzt. Ein Superergebnis für beide Tireure.

Bild oben: Frankreich 2 gegen Frankreich 1, hier bei der Präsentation der

Teams mit den 3 Weltmeistern Dylan, Angy (2. u. 3. v. links) und Kevin (mit Mütze).

Bild: Die beiden Halbfinalspiele.

Zurück zum EuroJuniorMasters. Im Halbfinale der beiden baden-württemberger Teams konnte sich die nominelle Nr. 1 auch durchsetzen und ging mit 11:1 in Führung. Durch zwei gute Aufnahmen von Team 2 verkürzten ihre Spieler auf 6:11. Ein letztes Aufbäumen, zwei super (Hoch)portées von Daniel Binder waren der Schlusspunkt der Partie.

Das andere Halbfinale der beiden französischen Teams war für die Zuschauer ein wahrer Leckerbissen und eigentlich das vorweggenommene Finale. Ohne die anderen Teams abwerten zu wollen – da gibt es derzeit kein Team, das den Franzosen das Wasser reichen kann. Da wurde von Anfang an offensiv gespielt und geschossen – vor allem die vielen Sauschüsse brachten den Akteuren viel Bewunderung und Applaus ein.

Bild: Noch liegt Team 2 in Führung…

Da wurde die Sau geschossen um 4 Punkte zu machen und gegen Ende der Partie immer häufiger, um ein vorzeitiges Aus zu verhindern. Mit zwei Aufnahmen ging Team 2 mit den Weltmeistern Rocher und Savin gleich in Führung. Dann versuchte Kevin Malbec ranzukommen. Beim Stande von 11:6 kam Team 2 immer besser in Fahrt und schaffte den Gleichstand. Auf dem Weg bis dahin waren wieder 4 Sauschüsse notwendig. Und was keiner der Zuschauer erwartete, Team 1 gewann – manche vermuteten sogar eine Regieanweisung der Coaches dahinter! Unter dem tosender Applaus der Zuschauer setzte Kevin mit einem schönen Palet den Schlusspunkt.

Bild: Wer hat den schöneren Stil? – in Freiburg konnte man herrliche

Studien machen…

Um 13:40 Uhr und bei provencalischen Temperaturen beginnt das Finale im Schießen. Kevin muss beginnen, nervös und voll konzentriert schreitet er die Länge ab – sein typischer Stil. Mit dem zweiten und dritten Schuss ein Carreau, was bei Dylan ein Loch provoziert. In die Konzentrationsphase plärrt der Lautsprecher des benachbarten Schwimmbades – ein Loch auch für Kevin. Nach dem Schuss auf die einzelne Kugel steht es 16 : 7 für den Weltmeister.

In der zweiten Runde kommt Dylen auf 21:18 heran. Es bleibt spannend und die Zuschauer halten den Atem an, wenn einer der Tireure in den Kreis geht. Dann das schwierige Bild auf die mittlere Kugel. 21:19 – 22:19 –  22:22 – 25:25 . Und wieder 5 Punkte für Kevin, dann nochmals 5 35:26. Vor dem Sauschuss 35:29. Dann 2 Löcher, nach dem zweiten Loch ein Treffer 35:34 – 35:39 und der letzte Schuss 40:39.

Bild: Präsentation der Finalisten – v.l.n.r. Oberschiedsrichter Patrick LeBars, Präsident und Turnierleiter Klaus Eschbach, François Galvez, Florent Coutanson, Jean Feltan, Kevin Malbec, Jannik Schaake, Roman Franzen, Daniel Binder, Michael Günther, Axel Berger.

Das Finale findet auf dem Carré d’Honneur unter Bäumen statt. Nach der Präsentation der Teams Frankreich 1 und BaWü1 mit Daniel Binder, Jannik Schaake und Roman Franzen und dem Anwurf der Zielkugel durch den Präsidenten wird es spannend. Das Terrain schwierig und zusätzlich von Schatten und Licht gekennzeichnet. Über 200 Zuschauer verfolgen das Spiel, von dem alle dachten, dass es eine klare Sache für die Franzosen wird. Aber BaWü 1 geht mit 2:0 in Führung. Dann die zweite Aufnahme, die Deutschland 5 Punkte bringt. Die Franzosen verzweifeln am Terrain, was an Kugeln kommt, entsorgt Roman und die anderen legen nach.

In der dritten Aufnahme wirft Daniel die Sau auf gerade mal 6 Meter – das darf man bei den Franzosen eigentlich nicht. Ein Carreau ist die Antwort, Roman möchte es gleichtun und verfehlt. Aber da ist ja auch noch Jannik. Wieder ein Punkt und 8:0. Dann Aufregung und Diskussion mit dem Schiri Patrick Le Bars. Die Nerven von Kevin liegen blanc. Die Franzosen legen gut, Roman hat jetzt das 4. Loch in Folge – Daniel versucht ein Devan und scheitert knapp. Noch 2 Kugeln von Jannik, er macht den Punkt, Jean schießt die eigene, mit dem nächsten Schuß entfernt er beide deutschen Kugeln. Florent legt 15 cm rechts, Jannik mit der letzten 40 rechts und Kevin legt locker zum 3:8.  Die Franzosen gehen auf 6,50, Roman locht, geht viel zu kurz ran, die zweite zu lang, Daniels Kugeln werden entsorgt, wieder muss Jannik ran, auf dessen erste Kevin zwei Löcher macht. Ein Biberon von Florent – ein Treffer von Jannik 3:9. BaWü geht wieder auf längere Distanz, aber erst die 4. Kugel (Jannik) kommt in die nähe der Sau. Ein Treffer ist die Antwort. Die nächste zu lang, Roman muss legen, 2 m zu kurz, die zweite besser. Ein Carreau sur place und 3 gut gelegte 8:9. Neun Meter und ein Biberon machen Druck. Roman ist fast 1 m zu lang, mit der zweiten stimmt die Länge, nicht die Richtung. Jannik trifft zwar, aber bis jetzt keine Kugel im Spiel. Daniel ist 25 zu lang, eine gute Kugel und in diesem Falle besser als davor, Frankreich legt 1 m durch, aber Jean Feltain greift jetzt trotzdem an, mit Treffer. Dann eine Rakete von Daniel und Jannik hat die letzte Kugel – auch 1,50 zu lang. Das dürfte das Ende sein – es bleibt beim 9:12. Jetzt Wechselt der Coach Julia Würthle ein. Jannik macht ein Loch, Julia legt gut aber nicht gut genug für den Punkt – es wäre Zeit an einen Sauschuss zu denken. Der kommt auch: Jannik geht in den Kreis – 20 zu kurz, ein zweiter Versuch durch Daniel bewegt die Sau nur leicht und macht den Punkt bei BaWü, darauf  setzt Jean ein Carreau sur place und ein Loch von Daniel ist das Aus. Das Publikum applaudiert. Es hat ein spannendes Finale gesehen und lange gehofft, dass das eigene Team endlich mal gegen die Franzosen gewinnt.

Bild: Das Finale

Während die Finalrunde der EM ausgetragen wurde, spielten die restlichen Teams im B-Turnier. Dort konnte sich im Finale Schweiz 2 gegen BaWü 3 13:1 durchsetzen.

Bei der abschließenden Siegerehrung dankte Präsident Klaus Eschbach allen Teams für den hervorragenden Sport, den Sie an den beiden Tagen allen geboten haben. Das war auch den Zuschauern nochmals ein kräftiger Applaus wert. Ein Dankeschön auch an all diejenigen, die es den Kids ermöglichen, an solchen Turnieren teilzunehmen, den Chauffeuren, Jugendwarten oder Eltern, die teilweise über 700 km einfache Wegstrecke zurückgelegt haben. Dank und Anerkennung und kleine Präsente gab es auch für die beiden Ausrichtervereine, die Präsident Joachim Kopp und Edith Paulus entgegennehmen durften. Auch die beiden Schiedsrichter Patrick Le Bars und Axel Berger sowie die Fotografin Sukjai Eschbach erhielten ein kleines Dankeschön in Form eines guten badischen Tropfens mit dem Sonderetikett der Veranstaltung. Für alle Delegationen gab es bei der Siegerehrung die EuroJuniorsMasters-T-Shirts, ein DPV-Pin und den neuen Aufkleber, ein WM-Souvenir und für jeden Teilnehmer ein Foto des Teams – die Bestplatzierten natürlich zusätzlich auch noch Pokale und für die Coaches die Weinsonderedition. Mit guten Wünschen für eine hoffentlich staufreie Heimfahrt und dem Hinweis auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr beim 4. EuroJuniorsMasters in München verabschiedete Klaus Eschbach die Delegationen.

Bild: Für Alle gab es schöne Erinnerungen an das DPV-EuroJuniorsMasters

Hier noch die Platzierungen

3. EuroJuniorsMasters:

1. Frankreich 1

2. Baden-Württemberg 1

3. Frankreich 2 und Baden-Württemberg 2

5. Freiburg, Schweiz 1, Hessen und das DPV-Team

B-Turnier

1. Schweiz 2

2. Baden-Württemberg 3

3. Luxemburg und Bayern

5. Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und das Saarland

Tir Individuel

1. Kévin Malbec, F1

2. Dylan Rocher, F2

3. Yannick Bégue, CH1 und Jannik Schaake, BW1

Die Teams:

Frankreich 1 (Jean Feltain, Kevin Malbec, Florent Coutanson, François Galvez) und Frankreich 2 (Dylan Rocher, Angy Savin, Maxime Vanel, François Grange)

Schweiz 1 (Yannick Begue, Nicolas Schwéry, Etienne Girard ) und Schweiz 2 (Simon Caillat, Fabien Ronzel, Johan Bourgeois, Präsident Georges Chollet)

Luxemburg (Sven Thill, Pietro Butiglione, Massimo Santioni, Kevin Reicher, Kay Weiland) und das DPV-Team (Ulrich Stratmann, Muriel Hess, Nicolas Schmider, Lars Schirmer, Steffen Letmathe)

BaWü 1 (Michael Günther, Roman Franzen, Jannik Schaake, Julia Würthle, Daniel Binder) und BaWü 2 (Lukas Hirte, David Bourdoux, Domink Raab, Reto Berner, Martin Mahler)

BaWü 3 (Holger Denzinger, Natascha Denzinger, Annka Mahler, Heike Raab, Marcel Raab, Patrick Fahner) und Freiburg (Theo Maurer, Frank Maurer, Kevin Beutekamp, Niclas Zimmer)

Bayern (Andrea Schweiger, Daniel Wissmann, Juba Bakdi, Stefan Wissmann, nicht auf dem Bild Angélique Tyka) und Saarland (Erik Heyden, Kai Munch, Kevin Fisch, Torsten Lay, Christoph Fisch)

Niedersachsen (Olaf Wätjen, Till Goetzke, Esther Zipperling, Steven Panther, Filip Wätjen) und NRW (Karl-Heinz Heither, Moritz Wiegand, Uwe Große, Rebekka Große, Tobias Fischedick, Sandra Krauspenhaar)

   Last but not least:

Hessen (Christian Fröhlich, Christian Wedel, Jonas Giese, David Roth, Ernst-Ludwig Wedel)

Bericht: Klaus Eschbach

Bilder: Sukjai Eschbach

Schiris: Patrick LeBars, Axel Berger

Turnierserviceteam: Klaus Eschbach, Patrick LeBars, Daniel Eschbach

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